Fruchtweinseite

Abfüllen

Oct 18, 2014 by Klaus

Man nehme: Saubere Flaschen , einen Schlauch (am besten Plastik, durchsichtig, auch wegen des Sauberhaltens), einen kräftigen Tisch, der das volle Gärgefäß trägt und dann geht's los. Den Schlauch am besten an einen Stab binden, so dass man ihn kontrolliert in den klaren Weinüberstand eintauchen kann. Ein Stück Glasrohr, das so lang ist wie das Gärgefäß hoch, macht sich in dem Zusammenhang auch gut. Eintauchen bis knapp über die abgesetzte Hefe und ansaugen, das andere Ende in die erste Flasche halten, der Rest braucht wohl nicht erläutert zu werden? Die Flaschen sollten möglichst voll gefüllt werden, dann hält sich der Wein länger.

Die Frage ist natürlich auch: was für Flaschen? Da gibts wieder mehrere Möglichkeiten:

Ideal für den Gelegenheitsweinmacher: Glassprudelflaschen (so lange es sie noch gibt..) mit Schraubverschluß, denn die lassen sich vorher sehr heiß ausspülen (auch die Verschlüsse, nicht nur die Flaschen!), was gut für die Haltbarkeit ist. Nach dem Leertrinken lassen sie sich hoffentlich auch in ein paar Jahren noch leer und ausgespült wieder zurückgeben. Bierflaschen mit Kronkorken geht auch. Es gibt kleine Handapparate, mit denen man neue Kronkorken um (ebenfalls heiss gespülte) Bierflaschen biegen kann. Eigentlich müßten auch Bügelverschluß-Bierflaschen (wer hat hier "das flenst" gesacht?) funktionieren, allerdings hab ch keine Langzeiterfahrung mit dem Wein und der Gummidichtung. Wir nehmen inzwischen gut gespülte "Original"-Weinflaschen (am liebsten Bordeaux-Form, die kann man am besten stapeln), dazu haben wir uns ein portugiesisches Handverkorkgerät für 50.- Mark (ja, gut, 25 €, aber es waren damals eh 1000 belgische Franc...) gekauft. Das gab's genauso, wie die Plastikkapseln zum Aufschrumpfen mit dem Heißluftfön oder die Alukapseln zum Aufrollen im Weinmacherbedarf (auch hier gilt: selig, wer einen solchen Laden in der Nähe hat!). Wie das danach aussieht, zeigen die Fotos.

Dann kommt immer die Gretchenfrage: Wie lange kann man den Wein denn lagern? Also, die mit viel Alkohol (>10 %) sehr lange.Wir haben gerade noch eine Flasche Apfelwein von 1998 aufgemacht (der war also 20 Jahre alt!) und ganz hervorragend. Zur Zeit lagern etliche so alte Weine im Keller, die sind alle prima.
Weniger genau weiss ich bei Weinen mit weniger Alkoholgehalt Bescheid, da wäre ich für die ein oder andere Info dankbar - solche machen wir fast nie.

Für den letzten Schritt braucht dann keiner mehr ne Anleitung: Öffnen und - in Maßen - schmecken lassen. Prost.